Sonntag, 8. Juli 2012

Die Händigkeit beim Pferd

Ein gute und ein schlechte Hand hat fast jedes Pferd. Sie sind wie wir Rechts- oder Linkshänder. Aufgabe des Ausbilders ist es, diese zu erkennen und die schwierige Seite zu stärken.

Eigentlich gehöre ich zu den Frauen die das Rechts gern mit dem Links verwechseln. Deshalb fällt es mir, gerade in den Seitengängen etwas schwer. Der Vorteil bei Lady - sie hat ein rechtes schwarzes Hinterbein, ein linkes weißes Hinterbein und ein schwarzes linkes Vorderbein, sowie ein weißes rechtes Vorderbein. : -}

Wie erkenne ich, welches die schlechte Hand meines Pferdes ist? Der Reiter hat rechte Hand auf Lady ein sehr gutes Gefühl. Stellung scheint wunderbar, auch die Anlehnung an den äußeren Zügel ist gut. Hört sich alles scheinbar gut an, aber das ist ein Trugschluss. Die sogenannte hohle Seite des Pferdes ist die ungedehnte schwache Seite.

Lässt man Lady frei laufen, geht sie immer auf der linken Hand (mit ihrer rechten Seite an der Bande entlang). Auf der Hand drängt sie immer nach außen beim Reiten wie auch beim Longieren.

Das Resultat einer ungleichen Belastung ist eine unterschiedliche Bemuskelung.
Gut zu erkennen auf dem Foto.


Dazu kommt, dass das rechte Hinterbein mehr Schubkraft als Tragkraft entwickelt. Die folgende Aufnahme zeigt, dass das schwarze Bein nicht im Ansatz unter den Schwerpunkt tritt.
Das nächste Bild zeigt deutlich was passiert, wenn eine rechts hohles Pferd auf der linken Hand einen Zirkel beschreitet.



Ein sehr gutes Buch, welches diese Problematik aufgreift ist “Arbeiten an der Hand - Klassische Lektionen” daraus möchte ich zitieren “ … befindet sich unser rechts hohles Pferd auf einem Zirkel linke Hand. Natürlich stellt es sich nach außen, den seine rechte Seite ist so fest, dass es sich nicht rechts dehnen, d.h. nach links biegen kann. Schauen Sie sich jedoch das rechte Hinterbein einmal genauer an: Wenn Sie das rechts steife Pferd nach links biegen wollen, wird sein rechtes Hinterbein noch weiter nach außen schwingen, da die verkürzte Muskulatur auf der rechten, hohlen Seite ihm nicht erlauben, weit vorzugreifen. Deswegen wandert das rechte, steife Hinterbein nach außen aus dem Zirkel heraus.”

Wir müssen das schwache Hinterbein ansprechen, damit das Pferd sich bemüht es weiter unter den Schwerpunkt zu bringen.


Fazit: Ladys rechts Körperhälfte muss gedehnt und ihr rechtes Hinterbein muss gestärkt werden.
Im nächsten Eintrag geht es um Seitengänge und ihren gymnastischen Wert in der Dressurarbeit.

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