“Es geht auch anders!” Das war der Satz meiner Reitlehrerin, den sie fast immer zitierte, wenn sie gerade die ehrgeizigen Reiter beobachtete. Kathrin war bereits über 60 Jahre und schwer krank, dennoch ließ sie es sich nicht nehmen mich beim Reiten zu beobachten und zu unterrichten. Kathrin hatte in ihrer Jugend eine Ausbildung zur Pferdewirtin in Bielefeld absolviert. Ihr Vorbild war der alte Stallmeister, unsichtbar mit seinen Hilfen konnte er jedes Pferd zum Tanzen bringen, so ihre Erzählungen. Leider hatte ich Kathrin nie auf einem Pferd gesehen, wegen ihrer Krankheit konnte sie seit langem nicht mehr reiten. Laut Erzählungen war sie nicht weniger begabt ein Pferd zu reiten.
Vor einigen Jahren erschien ein Buch, in dem ein Tierarzt, die moderne Reiterei schwer kritisierte. Erinnert an Kathrins Worte, wurde ich neugierig und beschäftigte mich immer mehr mit der Lehre alter Reitmeister. François Robichon de la Guérinière, Gustav Steinbrecht und Nuno Oliveira um nur einige zu nennen.
Allein die Aufnahmen von diesem stolzen nicht unterdrücktem Pferd sollten erklären, warum ich genau diese Harmonie erreichen möchte.
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